13. und 14.5.2011

„Ich will kein Leben.“
Elfriede Jelineks Ästhetik des Untoten

(Doktorand_innen) Workshop von Moira Mertens und Elisabeth Günther

Veranstaltung beim Kongress:
„Die Untoten – Life Sciences & Pulp Fiction“ Kampnagel, Hamburg


Das literarische Werk von Elfriede Jelinek verhandelt wie kaum ein anderes Techniken und Ästhetiken des Untoten. Leitmotivische, untote Figuren finden ihre thematische Entsprechung in Jelineks hartnäckigen Versuchen, den verdrängten Toten der Shoah Gehör zu verschaffen. Dies erfordert eine Beschäftigung mit dem Werk, die das Verhältnis der Lebenden zu den Toten und hartnäckig Untoten fokussiert.
Der (Doktorand_innen) Workshop „Ich will kein Leben.“ Elfriede Jelineks Ästhetik des Untoten fand statt in Assoziation mit dem Kongress „Die Untoten – Life Sciences & Pulp Fiction“.
Der Workshop bot eine Plattform, um den Diskurs des Untoten im Werk von Elfriede Jelinek in einem interdisziplinären, lebenswissenschaftlichen, aber auch popkulturellen Kontext zu erforschen. Es waren internationale Nachwuchswissenschaftler_innen als Referent_innen eingeladen, die ihre Projekte in Kurzreferaten vorstellten. In Diskussionsrunden wurden die aufgestellten Thesen mit den Themen des Abendkongresses konfrontiert.
Die Key-Note, „Zombietheater“, sprach die Theaterwissenschaftlerin Evelyn Annuß am 13. Mai 2011 während des Abendkongresses.
Der Workshop wurde von der Universität Hamburg gefördert und stand unter der Schirmherrschaft des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums.

Termin
13.-14.5. jeweils von 10:00-15:30 auf Kampnagel

Tickets
Tickets/ Workshop: 10 €, erm. 8 €
Tickets/ Abendkongress: 3-Tagesticket 40 €, erm. 20 € ; Tageskarte 18 €, erm. 8 €

Idee, Konzept und Moderation

Elisabeth Günther, Hamburg
Moira K. Mertens, Wien

PROGRAMM

Key-Note
Evelyn Annuß:

„Zombietheater“, Vortrag während des Abendkongresses am 13.5.2011

Vorträge
Špela Virant:

Inszenierungen des Untoten

Christopher Strunz:
Das Fremde im Vertrauten. Eine Lektüre von Elfriede Jelineks „Horrorgeschichte“ „DER FREMDE! störenfried der ruhe eines sommerabends der ruhe eines friedhofs“

Annika Nickenig:
„Ein Geheul, als wäre der Tod selber gestorben.“ Zur Zweifachcodierung der Untoten in Elfriede Jelineks „Die Kinder der Toten“

Moira Mertens:
Die Erinnerung der Shoah – Vampirinnen, Zombies und Horrorsplatter. Ästhetische Formen des Untoten im Werk von Elfriede Jelinek

Andreas Heimann:
Das subversive Moment des Schweigens – Ästhetische Betrachtung zu Jelineks Untoten

Jessica Ortner:
Poetologie „nach Auschwitz“ – narratologische Überlegungen zu Elfriede Jelineks Roman „Die Kinder der Toten“

Elisabeth Günther:
Das Unheimliche in Elfriede Jelineks Theaterästhetik

Nina Peter:
„Ihr Kapital lebt doch noch!“ Das Geld als moderner Wiedergänger in Jelineks „Die Kontrakte des Kaufmanns“

Christine Thewes:
Die Trauer der Toten: Wiedergängertum als geschichtsphilosophische Reflexionsfigur in Jelineks „Ulrike Maria Stuart“

Natalie Bloch:
Die sprechenden Toten in „Babel“ – Der Tod als Konsequenz und Begehr des Sprechens

Peter Clar:
Die Autorinnenfigur in Elfriede Jelineks Theatertexten

Irene Husser:
Vergleich von Bachmanns Todesarten-Projekt mit Jelineks Ästhetik des Untoten

Aline Vennemann:
Die „langen Schatten der Vergangenheit“ in Elfriede Jelineks Alpendramen

Björn Hayer:
„Kein Licht mehr, das verlockt den Wandersmann“ – Wilhelm Müller und Elfriede Jelinek auf den Pfaden des Schattenreichs („Die Winterreise“)