15.6.2011

Schillers Schatten oder Das Ende des Trauerspiels aus dem Geiste der RAF: Elfriede Jelineks „Ulrike Maria Stuart“

Vortrag von Karin Bauer
(McGill University, Montreal)


Auf Einladung der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft des Instituts für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Wien und des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums


Auf den Originaltext von Jelineks Königinnendrama basierend untersuchte dieser Vortrag mit Blick auf Friedrich Schillers „Maria Stuart“ den Untergang von Trauerspiel, Idealismus und Utopie. Bar jeder Hoffnung auf Fortschritt, ethisch-ästhetische Bildung und eine bessere Welt verkommt bei Jelinek die messerscharfe Rhetorik der Schillerschen Königinnen zum selbstmitleidigen Geschrei selbsternannter Revolutionärinnen. Jelinek evoziert die untoten Gespenster Maria/Ulrike Meinhof und Elisabeth/Gudrun Ensslin, um über die Erfolgs- und Folgenlosigkeit von radikaler Politik, revolutionärer Nostalgie und engagiertem Schreiben zu reflektieren.

Karin Bauer ist Associate Professor an der McGill University in Montreal. Ihre Forschungsschwerpunkte sind neben Adorno und Nietzsche, u.a. Herta Müller, W.G. Sebald, I. Bachmann, Botho Strauß.

Termin
15.6.2011

Ort
Hof 7 (Campus), Abteilung für Finno-Ugristik, HS 1, Spitalgasse 2, 1090 Wien