Schwerpunkt: Intermedialität

Für Jelineks Werke ist der Umgang mit unterschiedlichen Gattungen und Medien charakteristisch. Die Autorin arbeitet nicht nur mit Sprache, sondern mit alle Kunstformen wie Musik, Theater, Tanz, Film / Video, bildende Kunst, Mode, Installation und Medienkunst. Sie überschreitet, vernetzt und transformiert diese Formen zu komplexen intermedialen Texturen. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch ihre Zusammenarbeit mit VertreterInnen anderer Kunstformen sowie die intermediale Umsetzung ihrer Theatertexte durch KünstlerInnen wie Ulrike Ottinger, Einar Schleef oder Christoph Schlingensief.

Das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum befasst sich seit seiner Gründung mit diesen intermedialen Formen und Zusammenarbeiten. So dokumentiert das 2004 erschienene Werkverzeichnis Elfriede Jelinek erstmals alle intermediale Arbeiten Jelineks sowie alle künstlerischen Bearbeitungen ihrer Werke.

Das Symposium zu Jelineks 60. Geburtstag den intermediale Überschreitungen insbesondere in den Bereichen Theater, Musik, Hörspiel, Film und bildende Kunst gewidmet. Die Zusammenarbeit mit KünstlerInnen wie Olga Neuwirth, VALIE EXPORT, Ulrike Ottinger, Bernd R. Bienert, Hans Scheugl, Christoph Schlingensief und Elke Krystufek standen dabei zur Diskussion.

Im April 2011 fand unter dem Titel „Der Gesamtkünstler. Christoph Schlingensief“ ein großangelegter Schwerpunkt zu Christoph Schlingensief statt, bei dem sein künstlerischer Anspruch und die Form seiner theatralen Arbeiten diskutiert wurden.

Im März 2012 widmete sich das Symposium (ach, Stimme!). VALIE EXPORT, ELFRIEDE JELINEK, OLGA NEUWIRTH den Bezügen und Zusammenarbeiten der drei österreichischen Künstlerinnen. Das Symposium wurde vom gleichnamigen Interdisziplinären Wissenschaftsportal begleitet. 

Das Symposium „Sinn egal. Körper zwecklos“. Postdramatik – Reflexion und Revision im Mai 2014 befasste sich, ausgehend von Jelineks Theatertexten, mit einer grundlegenden Befragung des Begriffs und Themenfeldes „Postdramatik“ und in diesem Zusammenhang auch mit intermedialen Aspekten.

Im Rahmen des größeren Schwerpunktes des Forschungszentrums zu Elfriede Jelinek und die Musik konnten bisher mehrere Veranstaltungen realisiert werden, wie die Programmpunkte zu den Prägungen und musikalischen Bezügen im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltungsreihe Elfriede Jelinek – Nestbeschmutzerin & Nobelpreisträgerin am 15.10.2016, das Symposium „die nichtsgewisseste Musik, die ich kenne“ (März 2017) zu Elfriede Jelinek und Franz Schubert, das Symposium „Das Lachen ist der Ausnahmezustand“ (November 2017) zu Komik und Subversion im Musiktheater, das Symposium MUSIK.THEATER. Die Oper als Aufführung (November 2019) und das Symposium LIBRETTO. Zukunftswerkstatt Musiktheater (Mai 2019).